Bautechnikerinnen und Bautechniker befassen sich mit der Planung, Konstruktion und Ausführung von Bauvorhaben. Sie entwickeln nach Kundenwünschen bzw. Architektenplan Bauprojekte und sorgen dafür, dass das geplante Bauwerk den bauphysikalischen und statischen Anforderungen und den behördlichen Auflagen entspricht. Dafür führen sie Berechnungen zu Normen, Maschinen-, Material- und Arbeitszeiteinsätzen, bautechnischen Daten und Kennziffern durch. In Abstimmung mit Bauleiterinnen und Bauleitern überwachen sie die Bauausführung in technischer und kaufmännischer Hinsicht. Dazu erstellen sie Leistungsverzeichnisse und Bautagebücher und führen Soll-Ist-Vergleiche sowie Nachkalkulationen durch, um die Baukosten zu kontrollieren. Für die Planung, die Erstellung von Bauplänen und die administrative Abwicklung der Bauprojekte verwenden sie entsprechende Software, z. B. CAD-Programme und Building-Information-Modelling-Software (BIM). Zudem müssen Bautechnikerinnen und Bautechniker gesetzliche Bauvorschriften und Normen, z. B. DIN- und EN-Normen, beachten. Je nach Projekt benötigen sie auch besondere Berechtigungen, um Aufgaben wie Baustellenüberwachung oder Brandschutz fachgerecht ausführen zu dürfen.
Einkommen
BautechnikerInnen verdienen ab 2.470 Euro bis 2.970 Euro brutto pro Monat.
Je nach Qualifikationsniveau kann das Einstiegsgehalt auch höher ausfallen:
Beruf mit mittlerer beruflicher Schul- und Fachausbildung: 2.470 bis 2.970 Euro brutto
Beruf mit höherer beruflicher Schul- und Fachausbildung: ab 3.160 Euro brutto
Akademischer Beruf: ab 3.160 Euro brutto
Für die Qualifikationsniveaus „Beruf mit höherer beruflicher Schul- und Fachausbildung“ und „Akademischer Beruf“ entfällt die Angabe einer Obergrenze, da es nur einen typischen KV und eine passende Verwendungsgruppe gibt.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Bautechnikerinnen und Bautechniker sind bei großen Baubetrieben, Architekturbüros, Konstruktionsbüros bei Planungsgesellschaften, in Planungsbüros der Industrie und bei Bauämtern der öffentlichen Bauträger beschäftigt.
Aktuelle Stellenangebote
.... in der online-Stellenvermittlung des AMS (eJob-Room): 499 zum AMS-eJob-Room
Kompetenz-Check für Berufsspezialisierungen
Es wird die Anzahl der Kompetenzen aus dem Warenkorb, die zur Berufsspezialisierung passen angezeigt, dahinter die Kompetenzen insgesamt. Die Rechtecke sind dazu passend gefärbt - pro passender Kompetenz wird ein Rechteck grün gefärbt.
Wenn Sie die Spezialisierung aufklappen, dann sehen Sie die Nachfrage mit Balken und können dazu passende Kurse ansehen.
Weitere berufliche Kompetenzen
Berufliche Basiskompetenzen
Berufliche Kompetenzen und Fähigkeiten, die meist Voraussetzung im Beruf BautechnikerIn sind:
Bauaufsicht (z. B. Bauübergabe und -abnahme, Führen eines Bautagebuchs, Aufmaßbuchführung)
Baukalkulation (z. B. Bauabrechnung)
Baustellenkoordination (z. B. Baustelleneinrichtung, Erstellung eines SIGE-Plans, Planung der Baustelleneinrichtung, Erstellung von Leistungsverzeichnissen)
Bauablaufplanung (z. B. Einreichplanung, Berechnung des Baumaterialbedarfs)
Bauausschreibung (z. B. Erstellung von Bauausschreibungen, Abwicklung von Bauausschreibungen)
Baumanagement (z. B. Erstellung von Baudokumentationen)
Bauökologie
Bauphysik
CAD-Systeme Architektur, Raumplanung und Bauwesen (z. B. Allplan, Revit, ArchiCAD, AutoCAD, BIM - Building Information Modeling, iTWO RIB, SOFiCAD, RFEM)
Durchführung der Massenermittlung (z. B. Berechnung von Volumen)
Gebäudeentwurfsplanung (z. B. Darstellungstechniken)
Hochbauplanung
Technische Bauplanung (z. B. Definition von Energiekennzahlen, Baustatik, Berechnung von Energiekennzahlen, Durchführung von technischen Berechnungen, Dampfdiffusionsberechnung, Energiekennzahlen, Bewehrungsplanung, Wärmebedarfsberechnung)
Tiefbauplanung (z. B. Brückenplanung)
Bauplanungsmethoden (z. B. Planung von barrierefreien Bauten, Modellunterstützte Bauplanung)
Berufsspezifische Normen und Richtlinien (z. B. ÖNORM B1300, Normen für Gesteinskörnung für Beton und Straßenbau, Qualitätsnormen, Planungsnormen, Konstruktionsnormen, Baunormen)
Beschreibung: BautechnikerInnen müssen den Umgang mit berufsspezifischen Softwarelösungen und digitalen Anwendungen sicher und eigenständig beherrschen. Sie sind in der Lage, selbstständig digitale Inhalte zu erstellen und zu bearbeiten sowie Fehler zu beheben. Auch können sie digitale Anwendungen für die Kommunikation mit Kundinnen und Kunden, die Zusammenarbeit im Betrieb und die Dokumentation routiniert verwenden. Außerdem kennen sie die betrieblichen Datensicherheitsvorschriften und halten diese ein.
Detailinfos zu den digitalen Kompetenzen
Kompetenzbereich
Kompetenzstufe(n) von ... bis ...
Beschreibung
0 - Grundlagen, Zugang und digitales Verständnis
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BautechnikerInnen müssen sowohl allgemeine als auch berufsspezifische digitale Anwendungen (z. B. Bausoftware, Planungs-, Konstruktions- und Zeichenprogramme, Building Information Modeling, Virtuelle Projekträume) und Geräte selbstständig und sicher anwenden können sowie auch komplexe und unvorhergesehene Aufgaben flexibel lösen können.
1 - Umgang mit Informationen und Daten
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BautechnikerInnen müssen umfassende Daten und Informationen recherchieren, vergleichen, beurteilen und aufbereiten können. Sie können aus den gewonnenen Daten selbstständig Schlussfolgerungen, Konzepte und Empfehlungen ableiten.
2 - Kommunikation, Interaktion und Zusammenarbeit
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BautechnikerInnen müssen verschiedene digitale Anwendungen und Geräte zur Kommunikation und Zusammenarbeit mit KollegInnen, Kundinnen und Kunden und PartnerInnen unabhängig anwenden können.
3 - Kreation, Produktion und Publikation
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BautechnikerInnen müssen digitale Informationen und Daten selbstständig erfassen und auch in nicht alltäglichen Situationen in bestehende digitale Anwendungen einpflegen können.
4 - Sicherheit und nachhaltige Ressourcennutzung
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BautechnikerInnen sind sich der Bedeutung des Datenschutzes und der Datensicherheit bewusst, kennen die relevanten betrieblichen Regeln, halten sie ein und veranlassen aktiv Maßnahmen, wenn sie mögliche Sicherheitslücken beispielsweise im Umgang mit Kundinnen und Kundendaten, entdecken.
5 - Problemlösung, Innovation und Weiterlernen
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BautechnikerInnen müssen die Einsatzmöglichkeiten digitaler Tools und Lösungen für ihre Arbeit beurteilen können, Fehlerquellen und Problembereiche erkennen und diese auch unter Anleitung beheben können. Sie erkennen eigene digitale Kompetenzlücken und können Schritte zu deren Behebung setzen.
Ausbildung, Zertifikate, Weiterbildung
Typische Qualifikationsniveaus
Beruf mit mittlerer beruflicher Schul- und Fachausbildung
Beruf mit höherer beruflicher Schul- und Fachausbildung
Für BautechnikerInnen ist sowohl die sehr gute Beherrschung der mündlichen als auch schriftlichen Sprache wichtig. Sie planen Arbeitsprozesse und sind in ständiger Kommunikation, um im Team Arbeitsanweisungen zu erteilen und AuftraggeberInnen und Auftraggeber bzw. Kundinnen und Kunden zu beraten und informieren. Für die Erstellung von Plänen, Berichten und Arbeitsdokumentationen ist insbesondere die Beherrschung der deutschen Schriftsprache wichtig.
Häufig gestellte Fragen zum Beruf BautechnikerIn
Wie viel verdient man als BautechnikerIn?
Das Einstiegsgehalt beträgt mindestens 2.470 brutto pro Monat.
Wie viele offene Stellen gibt es für den Beruf BautechnikerIn?
Derzeit gibt es 499 offene Stellen im eJob-Room des AMS.
Was muss man als BautechnikerIn können?
Als BautechnikerIn braucht man häufig folgende berufliche Kompetenzen und Fähigkeiten: Aufmaßerstellung, Bauablaufplanung, Bauabwicklungskenntnisse, Bauaufsicht, Bauausschreibung, Baukalkulation, Bauplanungskenntnisse, Baurecht, Baustellenkoordination, BIM - Building Information Modeling, CAD-Systeme Architektur, Raumplanung und Bauwesen, Durchführung der Massenermittlung, Instandhaltungsplanung, Projektmanagement-Kenntnisse, Technische Bauplanung, Tragwerksplanung.
Wie gut muss man als BautechnikerIn Deutsch können?
Für den Beruf BautechnikerIn benötigt man Deutschkenntnisse auf Niveau B2: Kann die Hauptinhalte komplexer Texte zu konkreten und abstrakten Themen verstehen; versteht im eigenen Spezialgebiet auch Fachdiskussionen. Kann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten gut möglich ist. Kann sich zu einem breiten Themenspektrum klar und detailliert ausdrücken, einen Standpunkt zu einer aktuellen Frage erläutern und die Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten angeben. B2 ist die vierte von sechs Stufen im GERS (Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen für Sprachen).
Dieses Berufsprofil wurde aktualisiert am 13. Dezember 2024.
Diese Seite wurde aktualisiert am: 19. Februar 2025 V2.8.0.0