TRENDS IN DER BERUFSOBERGRUPPE
Wissenschaft, Bildung, Forschung und Entwicklung
Geistes-, Kultur- und Humanwissenschaften
Arbeitsmarkttrends
Zukunft der Disziplin steckt in der Digitalisierung
Digitalität ist in den Geistes-, Kultur- und Humanwissenschaften unumgänglich geworden und bringt neue Forschungsfelder. Der Bereich der „Digital Humanities“ wird stark gefördert und zeigt Zukunftspotenzial. Durch die niedrige Beschäftigungsquote steigt der Konkurrenzdruck.Digitale Kenntnisse als zukunftsträchtige Zusatzqualifikation
Geistes-, Kultur- und Humanwissenschaften sind am letzten Platz der AkademikerInnen-Beschäftigungsquote und haben es somit am Arbeitsmarkt am schwersten. Digitale Kenntnisse können helfen, sich von der Konkurrenz abzuheben. Unternehmensbefragungen zeigen, dass im Zuge der Digitalisierung Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit immer wichtiger werden, welche mit digitalen Kenntnissen kombiniert werden sollen. In mehreren Studiengängen kann man bereits Zertifikate über Statistikmethoden, Datenbankaufbau und Programmierung erwerben. Generell bringen Weiterbildungen Vorteile am Arbeitsmarkt, die zeigen, dass man mit der fortführenden Digitalisierung der Disziplin mithalten kann.
„Digital Humanities“
Wie viele andere Wissenschaften verändern sich auch geisteswissenschaftliche Fächer aufgrund der fortschreitenden Digitalisierung. Der Begriff „Digital Humanities“ umfasst unter anderem die Weiter- und Neuentwicklung interdisziplinärer Verbindungen mit dem Fach Informatik. Es werden z.B. computergestützte Verfahren der Erfassung, Aufbereitung und Auswertung von Daten genutzt. In etlichen Teildisziplinen werden literarische und historische Quellen in Datenbanken gespeichert und übers Internet zugänglich gemacht. Mit digitalisierten Suchverfahren lassen sich zuvor definierte Themengebiete aus großen Textmengen extrahieren und inhaltliche Trends über bestimmte Zeiträume hinweg sichtbar machen. ComputerphilologInnen wiederum untersuchen u.a. die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten von Computern für die Literaturwissenschaft. Sie verwenden z.B. digitale Tools für die Analyse literarischer Texte. ComputerlinguistInnen arbeiten z.B. daran, mit der Logik informationstechnischer Algorithmen Systematiken menschlicher Sprachen zu entwickeln oder Programme für die automatische Erzeugung und Auswertung von Texten zu erstellen.
In den kommenden zwei Jahren werden Forschungsprojekte im Bereich „Digitaler Humanismus“ mit insgesamt 2,3 Mio. Euro von der Stadt Wien und dem Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds (WWTF) gefördert. Ziel ist es, die humanistische Tradition mit Technologie zusammenzuführen und die Zusammenarbeit der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften (GSK) mit den Computerwissenschaften zu fördern. Aufgerufen wird zur Einreichung interdisziplinärer Forschungsprojekte, die sich mit den gesellschaftlichen Auswirkungen und den Herausforderungen der Digitalisierung auseinandersetzen.
Spezialisierung versus interdisziplinäres Denken
Der Trend zur Fachspezialisierung breitet sich auch in den Geisteswissenschaften aus. Während man im eigenen Forschungsgebiet immer kleinteiliger denken muss, sind gleichzeitig auch interdisziplinäre Fähigkeiten gefragt, weil moderne Forschungsfragen zunehmend die Zusammenarbeit mit anderen Disziplinen erfordern. Ökonomische Faktoren werden wegen der Vergabe von Forschungsgeldern immer wichtiger.
Neue Studiengänge für mehr Interdisziplinarität
Interdisziplinarität wird auch in den Kulturwissenschaften ein immer wichtigerer Ansatz. In Linz gibt es seit dem Wintersemester 2019/20 eine neue Form des Kulturwissenschaft-Studiums. Vier Universitäten (Kunstuniversität Linz, Johannes-Kepler-Universität, Katholische Privatuniversität Linz, Anton-Bruckner-Privatuniversität) bieten ein gemeinsames interdisziplinäres Bachelorstudium an, wodurch eine Verbindung zwischen Kunst und Wissenschaft geschaffen werden soll. Neben den kreativen Lehrveranstaltungen wie Musik, Fotografie, Siebdruck etc. lernen die Studierenden auch archivieren und kuratieren, genauso wie Laborarbeit, wissenschaftliches und journalistisches Schreiben und recherchieren. Mehrere Institute an weiteren Universitäten folgen ebenfalls dem Trend Richtung Praxis.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Die außeruniversitäre Forschung stellt für GeisteswissenschafterInnen eine Alternative zur Beschäftigung an einer Universität dar. Weitere Aufgabenfelder bieten die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation, Journalismus, Coaching, Berufsberatung, Werbung und Marketing oder der Sektor Kultur und Bildung. An sich wird sich durch die Coronakrise die Zahl der Beschäftigten an Hochschulen voraussichtlich nicht ändern. Wo es jedoch zu Auswirkungen kommen kann, sind die durch Drittmittel geförderten Bereiche. Ob und inwiefern sich COVID-19 auf Fördergelder auswirken wird, ist noch nicht absehbar.
[Kurztext]

Beschäftigte prognostiziert
für das Jahr 2023.
für das Jahr 2023.
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Beschäftigte derzeit:
Anteil der Beschäftigten innerhalb der Berufsobergruppe
hoch


mittel


niedrig


Arbeitskräfte-Nachfrage Online-Inserate (exkl. eJob-Room) 2019 bzw. 2018
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Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate 2019 bzw. 2018
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Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate, aktuell:
Anzahl der im AMS-eJob-Room angebotenen Stellen vom 03.06.2023.
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Kompetenztrends
Digitalität, Internationalität und Projektmanagementkenntnisse
Der hohe Konkurrenzdruck erfordert Zusatzqualifikationen wie technologisches und digitales Können. Selbstorganisation, Flexibilität und Kreativität sind vor allem für atypische Beschäftigungsverhältnisse notwendig. Für ... [mehr]Fachliche berufliche Kompetenzen | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Überfachliche berufliche Kompetenzen | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Prognose für das Jahr 2023:
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Bedeutung am Arbeitsmarkt:
hoch


mittel


niedrig


© AMS Österreich Juli 2020