TRENDS IN DER BERUFSOBERGRUPPE
Büro, Marketing, Finanz, Recht, Sicherheit
Recht
Arbeitsmarkttrends
Sinkende Anfallszahlen bei Gerichten, Zunahme digitaler Rechtsdienstleistungen
Es gibt nur im Bereich Firmenbuch einen geringfügigen Zuwachs an Anfallszahlen, in den anderen Bereichen sinken sie etwas. Die Einsparungen von Planstellen für RechtspflegerInnen setzen sich fort. Digitale Hilfsmittel und damit neue Arbeitsweisen beeinflussen auch den Rechtsbereich.Seit geraumer Zeit ist ein Rückgang der Anfallszahlen bei Gericht zu beobachten. Davon sind neben VertreterInnen der StaatsanwältInnen, RichterInnen und dem Justizministerium auch die RechtspflegerInnen betroffen. So gibt es im Bereich des Firmenbuchs einen geringen Zuwachs, beim Grundbuch hingegen einen geringen Rückgang, der allerdings aufgrund einer neuen Zählweise zustande gekommen sein könnte. Die Zahl der Exekutionsverfahren ist gefallen. Im Außerstreitbereich bestehen natürliche Schwankungen.
Der kontinuierliche Rückgang von Zivilprozesssachen könnte zur Ursache haben, dass UnternehmerInnen – deren Klagen nach der Erfahrung von Diplomrechtspflegerinnen deutlich abgenommen haben – sich vermehrt Inkassobüros bedienen. Sie erwarten sich dadurch einen schnelleren Eingang der offenen Forderungen.
Das Rechtspflegergesetz regelt die Verteilung und Abgrenzung der Zuständigkeiten der Entscheidungsorgane RichterInnen und RechtspflegerInnen. Seit der Neuregelung vom Oktober 2016 sind die Zuständigkeiten zwischen RechtspflegerInnen und RichterInnen in den Bereichen des Exekutions- und Insolvenzrechts sowie in Firmenbuchsachen und Privatkonkursen neu geregelt.
Mit Stand August 2019 gab es in Österreich rund 700 DiplomrechtspflegerInnen. Bereits mehr als drei Viertel aller Entscheidungen bei den Gerichten in Zivilsachen werden von DiplomrechtspflegerInnen getroffen.
Sowohl der Bereich der RechtspflegerInnen als auch der Kanzleibereich sehen sich mit massiven Kürzungen konfrontiert. In den Jahren 2013 bis 2018 wurden rund 330 systemisierte Planstellen eingespart. Für das Jahr 2019 war die Streichung von 94 Planstellen vorgesehen. MitarbeiterInnen verlieren daher häufig die Motivation und wechseln immer öfters in das Finanz- und Innenressort. So haben z.B. im Sprengel des Oberlandesgerichts Wien binnen eines Jahres 30 MitarbeiterInnen die Justiz in andere Ressorts verlassen.
Für den Lehrberuf RechtskanzleiassistentIn gibt es in den Ballungszentren, insbesondere in Wien, das größte Lehrstellenangebot. Die Anzahl der Lehrlinge lag im Zeitraum von 2009 bis 2012 bei über 200 Personen jährlich, seitdem gibt es jedoch weniger Lehrlinge in dem Beruf (2019: 122). Mit einem Frauenanteil von 88,5% ist der Lehrberuf stark weiblich dominiert.
Nur 43% der ÖsterreicherInnen können sich vorstellen, digitalisierte Rechtsdienstleistungen zu nutzen. Je nach Rechtsbereich schwankt die Zustimmung: Im Bank- und Finanzrecht beträgt sie rund 47%, bei familienrechtlichen Dienstleistungen 27%. Je strittiger und persönlicher das jeweilige Thema wird, desto eher wollen sie dafür eine Person ansprechen können. Für hochstandardisierte und repetitive Fälle wird es in Zukunft jedoch keine Menschen mehr brauchen. Das wird auch die Arbeitsmarktchancen von RechtskanzleiassistentInnen betreffen. Solche Rechtsfälle lassen sich für die MandantInnen über eine Plattform digital abhandeln, das Rechtsgeschäft erledigt allerdings eine Juristin oder ein Jurist im Hintergrund.
[Kurztext]

Beschäftigte prognostiziert
für das Jahr 2023.
für das Jahr 2023.
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Beschäftigte derzeit:
Anteil der Beschäftigten innerhalb der Berufsobergruppe
hoch


mittel


niedrig


Arbeitskräfte-Nachfrage Online-Inserate (exkl. eJob-Room) 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate, aktuell:
Anzahl der im AMS-eJob-Room angebotenen Stellen vom 21.03.2023.
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Neue technische Möglichkeiten und Arbeitsweisen
RechtspflegerInnen müssen eigenverantwortlich arbeiten. Für die unterschiedlichen Arbeitsgebiete sind gesonderte Prüfungen zu absolvieren. RechtskanzleiassistentInnen brauchen neben Organisationstalent ihrem Beschäftigungsbereich ... [mehr]Fachliche berufliche Kompetenzen | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Überfachliche berufliche Kompetenzen | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Zertifikate und Ausbildungsabschlüsse | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Prognose für das Jahr 2023:
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Bedeutung am Arbeitsmarkt:
hoch


mittel


niedrig


© AMS Österreich Juli 2020