TRENDS IM BERUFSBEREICH
Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege
Arbeitsmarkttrends
Weiterhin grundsätzlich positive Beschäftigungsentwicklung im Sozial- und Gesundheitswesen
Zunehmend höhere Lebenserwartung und der damit einhergehende wachsende Bedarf an Betreuung und Pflege, das veränderte bzw. erhöhte Gesundheitsbewusstsein der Menschen, aber auch medizintechnische Fortschritte erzeugen einen erhöhten Personalbedarf im Gesundheitswesen, dem jedoch häufig wirtschaftliche Sparzwänge entgegenstehen. Der Einfluss der Coronakrise darauf ist noch nicht abzusehen.Auswirkungen der COVID-19-Pandemie
Die Gesundheitsbranche ist auf besondere Weise von der Coronakrise betroffen. Es bleibt abzuwarten, ob die durch die Pandemie deutlich gewordenen Mängel im Gesundheitssystem Gegenmaßnahmen bewirken und ob bzw. wie sich diese auf den Arbeitsmarkt auswirken. Eine wichtige Frage ist, ob die bestehende Diskrepanz zwischen realem Personalbedarf und der Zahl der tatsächlich finanzierten Arbeitsstellen nun eher geschlossen wird. Da öffentliche Gesundheitseinrichtungen nach wie vor die wichtigsten ArbeitgeberInnen darstellen, ist die Beschäftigungsentwicklung in hohem Maße von der Struktur und Verteilung der öffentlichen Mittel abhängig. Ein zusätzlicher Druck in diese Richtung geht von der Tatsache aus, dass die Generation der Babyboomer in den kommenden Jahren in Pension geht und dadurch viele offene Positionen entstehen.
Zukunftsbranchen Gesundheit, Vorsorge und Schönheitspflege
Die WKO sieht – unabhängig von der Pandemie – neben dem öffentlichen Gesundheitswesen v.a. in privat finanzierten Gesundheitsprodukten und - dienstleistungen einen dynamischen Zukunftsmarkt. Berufe, die im Schnittstellenbereich zwischen Gesundheit, Körper- und Schönheitspflege und Sport angesiedelt sind, werden weiterhin vom gesteigerten Gesundheitsbewusstsein profitieren. In der gesamten Gesundheitswirtschaft waren 2019 rund 870.000 Menschen beschäftigt; das ist jedeR fünfteR ArbeitnehmerIn. In den 150 Pharmaunternehmen in Österreich haben im selben Jahr 18.000 Menschen gearbeitet. Laut Prognosen vor dem Eintreten der Coronakrise werden die Beschäftigtenzahlen in diesen Branchen weiterhin steigen. Ob nach dem Abklingen der Corona-Pandemie die privaten Gesundheitsausgaben wieder so hoch werden wie davor, hängt auch von der Stärke der erwarteten Rezession und ihren Auswirkungen auf die Einkommen ab.
Sehr starke Personalnachfrage besteht österreichweit in der Kinderbetreuung und in der Arbeit mit älteren Menschen (Pflege, Betreuung, Beratung). Die Zahl der KlientInnen mit sozialen Problemlagen (z.B. Suchterkrankungen, Armut, Verschuldung, sozialpsychiatrische Erkrankungen, Arbeitslosigkeit) war nach den aktuellsten Zahlen von 2018 mit 18,1% der Bevölkerung fast gleich wie im Vorjahr, es werden aber weiterhin – auch um bessere Betreuungsschlüssel zu ermöglichen - gut qualifizierte Arbeitskräfte gesucht. Durch die angespannte budgetäre Situation sind aber nicht in allen Berufen Beschäftigungszuwächse zu erwarten.
Mit einer Gesetzesnovelle im Jahr 2016 wurde beschlossen, dass – mit einer Übergangsfrist bis 2024 – die Ausbildung zum gehobenen Pflegedienst (Dipl. Gesundheits- und KrankenpflegerIn) ausnahmslos an Fachhochschulen stattfindet. Durch die Akademisierung der Pflege wird die Ausbildung ohne Zusatzprüfungen auch in anderen Staaten Europas anerkannt.
Der Frauenanteil in der Medizin steigt zwar, doch nur wenige Frauen in Kliniken und in der Forschung arbeiten in Führungspositionen. Die institutionellen Rahmenbedingungen orientieren sich noch immer primär an Männern. So sind unter PrimarInnen nur rund 12% Frauen, nur etwa jede vierte Professur an den Med-Unis in Wien, Graz und Innsbruck ist weiblich besetzt. Im nichtärztlichen Pflege- und Gesundheitsbereich dominierten 2018 (aktuellste Zahlen) mit 85,5% hingegen die Frauen. Der höchste Männeranteil fand sich in der Physiotherapie (22%), der niedrigste in der Orthoptik (2,4%).
Weniger Priester, aber mehr ständige Diakone
Die Zahl der katholischen Priester in Österreich ist laut der aktuellen Kirchenstatistik 2018 erneut leicht gesunken: Die Gesamtzahl für 2018 setzt sich demnach aus 1.897 Diözesanpriestern (2017: 1.926), 475 ausländischen Priestern (2017: 473) und 1.411 Ordenspriestern (2017: 1.485) zusammen. Erneut deutlich erhöht hat sich hingegen die Zahl der ständigen Diakone. Die Statistik für 2018 weist hier 750 Personen aus (2017: 712). Die Zahl der KatholikInnen in Österreich ist 2019 leicht zurückgegangen, aber weitgehend stabil geblieben. Trotzdem wird der Anteil der römisch-katholischen Glaubensangehörigen bis 2046 auf einen Wert von weniger als 50% fallen. Muslimische Glaubensangehörige würde dann zwischen 12 und 21% der Bevölkerung ausmachen.
[Kurztext]

Frauen und Männer am Arbeitsmarkt: Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege
Drei von vier Beschäftigten sind Frauen
Der Frauenanteil unter unselbstständig Beschäftigten im Berufsbereich „Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege“ beträgt 77 %. Innerhalb dieses Berufsbereich gibt es jedoch Berufsgruppen, in denen Frauen noch stärker dominieren: Hierzu zählen das „Veterinärwesen“ (90 %), „Erbringung von sonstigen überwiegend persönlichen Dienstleistungen“ (81 %) und „Heime“ (79 %). In der größten Berufsgruppe, dem „Gesundheitswesen“ (77 %), sind verhältnismäßig gleich viele Frauen wie im gesamten Berufsbereich und nur im „Sozialwesen“ (74 %) ist der Frauenanteil etwas geringer.Mehr Informationen

Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung, Grafik: AMS Österreich.
... in der Berufsobergruppe | Beschäftigte | Arbeitskräfte-Nachfrage | |||||||
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Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege | Prognose | derzeit | Online-Inserate (exkl. eJob-Room) | AMS eJob-Room-Inserate | |||||
Rück blick | 2019 | 2018 | 2019 | 2018 | aktuell | ||||
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| 85 | 69 | 68 | 65 | 76 | ![]() |
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| 3.255 | 2.861 | 3.870 | 3.279 | 1.549 | ![]() |
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| 6.524 | 4.739 | 7.393 | 5.960 | 3.231 | ![]() |
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| 4.160 | 3.289 | 4.161 | 3.330 | 1.679 | ![]() |
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| 1.318 | 1.010 | 1.631 | 1.280 | 582 | ![]() |
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| 483 | 314 | 995 | 830 | 377 | ![]() |
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| 94 | 85 | 282 | 220 | 83 | ![]() |
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| 1.687 | 1.421 | 4.434 | 3.735 | 1.098 | ![]() |
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| 1.586 | 538 | 5.335 | 1.728 | 1.271 | ![]() |
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| 4.470 | 3.287 | 1.965 | 1.782 | 535 | ![]() |
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| 19 | 24 | 40 | 48 | 11 | ![]() |
Beschäftigte prognostiziert
für das Jahr 2023.
für das Jahr 2023.
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Beschäftigte derzeit:
Anteil der Beschäftigten innerhalb des Berufsbereichs
hoch


mittel


niedrig


Arbeitskräfte-Nachfrage Online-Inserate (exkl. eJob-Room) 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate, aktuell:
Anzahl der im AMS-eJob-Room angebotenen Stellen vom 09.06.2023.
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate, aktuell:
Anzahl der im AMS-eJob-Room angebotenen Stellen vom 09.06.2023.
© AMS Österreich Juli 2020