TRENDS IM BERUFSBEREICH

Arbeitsmarkttrends
Berufsbereich leidet unter Corona-Folgen
Der Metallbereich reicht von der Gewinnung der Metalle, über Wiedergewinnung, bis hin zur Verarbeitung der Rohstoffe zu Maschinen- und Metallprodukten. Entlang der gesamten Verarbeitungskette spielt Qualität eine große Rolle. Innerhalb des Beobachtungszeitraumes bis 2023 wurde vor der Coronakrise ein leichtes Produktions- und Beschäftigungswachstum prognostiziert, von dem per Ende April 2020 unklar ist, ob es realisiert werden kann.
Metalltechnische Industrie als großer Arbeitgeber
Die metalltechnische Industrie umfasst über 1.200 Unternehmen aus den Industriezweigen Maschinenbau, Anlagenbau, Stahlbau, Metallwaren und Gießerei. 2019 ist die Beschäftigung auf über 135.000 MitarbeiterInnen angestiegen. Die metalltechnische Industrie hat damit ihre Position als größter Arbeitgeber der österreichischen Industrie weiter ausgebaut. 2019 wurde ein Produktionswert von 39 Milliarden Euro erreicht.
Durch die Coronakrise ist auch die metalltechnische Industrie stark unter Druck geraten. Kurzarbeit, Lieferausfälle sowie Liquiditätsprobleme sind BranchenexpertInnen zufolge weit verbreitet. Zusätzlich wirken Umstände, die bereits in den vergangenen Jahren wirksam waren, dämpfend auf die Absatzchancen heimischer Metall-Produkte: Hohe Preise für metallische Rohstoffe, ein Einfuhrverbot für Waren aus der Europäischen Union nach Russland sowie von den USA verhängte Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte hemmten die Exportchancen österreichischer Unternehmen bereits vor der Coronakrise.
Unsichere Entwicklung im Maschinen- und Anlagenbau
Der Maschinen- und Anlagenbau ist die größte Branche innerhalb der metalltechnischen Industrie und gilt daher als ihr „Rückgrat“. Im Beobachtungszeitraum bis 2023 wurde vor der Coronakrise eine weiterhin positive Entwicklung erwartet, per Ende April 2020 herrscht nun große Unsicherheit in Bezug auf die Zukunft.
Fachkräftemangel bei Schlossereiberufen und WerkzeugmacherInnen
Fachkräfte sind im Metallbereich vielerorts Mangelware – davon betroffen sind insbesondere die Berufsobergruppen „Maschineneinrichtung und Optimierung“, aber auch „Maschinen- und Anlagenbau“ sowie „Metallbe- und verarbeitung“. Einige Berufe dieses Berufsbereichs, in denen in Österreich Personalmangel herrscht, wurden daher für qualifizierte ausländische Personen geöffnet. In der nach Bedarf gereihten „Mangelberufsliste 2020“ sind mit LandmaschinenbauerInnen, MaschinenbauingenieurInnen, DreherInnen, FräserInnen, SchweißerInnen und MaschinenbautechnikerInnen sechs der ersten zehn Plätze mit Berufen aus dem Bereich „Maschinenbau, Kfz, Metall“ besetzt.
Metallbe- und verarbeitung punktet mit Nischenprodukten
Unternehmen mit erfolgreicher Spezialisierung auf qualitativ hochwertige Nischen sowie maßgeschneiderte Produkte mit hohem Dienstleistungsanteil, sichern die Beschäftigungsnachfrage in der „Metallbe- und verarbeitung“. Innerhalb des Beobachtungszeitraumes bis 2023 wurde vor der Coronakrise eine ausgeglichene Beschäftigungsentwicklung erwartet, voraussichtlich muss nun jedoch mit einem Beschäftigungsrückgang gerechnet werden.
Große Unsicherheit in der Kfz-Branche
Etwa 40.000 Menschen arbeiten in Österreich direkt in der Fahrzeugindustrie (Stand: 2019). Unter Berücksichtigung des Handels, der Werkstätten und der Zulieferbetriebe sind sogar über 200.000 Jobs von der Kfz-Branche abhängig. Kfz-Hersteller- und Zulieferbetriebe stehen durch die Diskussion über höhere Umweltstandards, alternative Antriebe und Fahrverbote für Dieselfahrzeuge unter Druck. Derzeit ist noch nicht abzusehen, welche alternativen Antriebs- und Mobilitätsformen sich in Zukunft durchsetzen werden. Ebenso ist noch offen, welche gesetzlichen Regelungen diesbezüglich zu welchem Zeitpunkt in Kraft treten werden und wie sich diese auf die Beschäftigung auswirken werden. Durch die Coronakrise wurden die Lieferketten unterbrochen und Zukunftsprognosen noch zusätzlich erschwert.
Vorsprung durch Innovation
Die Industrieproduktion hat eine tiefgehende Neuausrichtung gestartet, die unter dem Schlagwort „Industrie 4.0“ zusammengefasst wird. Dabei geht es um die Digitalisierung und Automatisierung der Fertigungstechnik und der Logistik.
Anlern- und Hilfsberufe rückläufig
Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung gehen einige Studien davon aus, dass einfache, sich stark wiederholende Arbeiten leichter ersetzbar sind als jene, die Problemlösungs-Know-how und eigenverantwortliches Handeln verlangen. Anlern- und Hilfsberufe mit einfachen, wiederholenden Tätigkeiten müssen daher eher mit rückläufiger Beschäftigungsnachfrage rechnen.
Metallbereich von Frauen noch weitgehend „unentdeckt“
Der Berufsbereich „Maschinenbau, Kfz, Metall“ ist durch ein relativ hohes Durchschnittsalter sowie Nachwuchsprobleme gekennzeichnet. Zudem dominieren männliche Beschäftigte diesen Bereich mit einem Anteil von nahezu 85%. Dieses Ungleichgewicht in der Beschäftigungsstruktur zeigt sich bereits in der Lehrlingsausbildung: Während von allen Lehrlingen knapp 14% der Burschen eine metalltechnische Lehre beginnen, sind es bei den Mädchen nur knapp 3% (Stand 2018). Im Lehrberuf Metalltechnik betrug das Geschlechterverhältnis 2018 91% (Burschen) zu 9% (Mädchen), wobei der Mädchenanteil gegenüber den Vorjahren keine Steigerung aufweist.
Green Jobs und Skills: Maschinenbau, Kfz, Metall
Frauen und Männer am Arbeitsmarkt: Maschinenbau, Kfz, Metall
Geringer Frauenanteil: 18 %
2014 waren 18 % der Beschäftigten im Berufsbereich Frauen. Die höchsten Frauenanteile waren mit 20 % im Bereich „Handel mit Kraftfahrzeugen, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen“ bzw. mit 19 % im Bereich „Sonstiger Fahrzeugbau“ zu verzeichnen. „Metallerzeugung und -bearbeitung“ wies mit rund 11 % den niedrigsten Frauenanteil innerhalb der Vergleichsgruppe auf.
Quelle: Bundesministerium für Arbeit, Familie und Jugend. Grafik: AMS.
Arbeitskräfte-Nachfrage: Österreich gesamt
Berufsfelder | Beschäftigte | Arbeitskräfte-Nachfrage | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Maschinenbau, Kfz, Metall | Prognose | derzeit | Online-Inserate (exkl. eJob-Room) 2019 2018 |
AMS eJob-Room-Inserate 2019 2018 |
aktuell | ||
![]() |
![]() |
![]() | 5.722 | 4.996 | 8.190 | 8.036 | 1.956 |
![]() |
![]() |
![]() | 5.305 | 1.057 | 10.530 | 2.854 | 2.271 |
![]() |
![]() |
![]() | 13.904 | 11.949 | 16.010 | 13.703 | 3.487 |
![]() |
![]() |
![]() | 992 | 831 | 4.876 | 5.513 | 1.554 |
![]() |
![]() |
![]() | 7.198 | 5.414 | 18.577 | 16.327 | 3.930 |
Beschäftigte prognostiziert
für das Jahr 2023.
für das Jahr 2023.
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Beschäftigte derzeit:
Anteil der Beschäftigten innerhalb des Berufsbereichs
hoch


mittel


niedrig


Arbeitskräfte-Nachfrage Online-Inserate (exkl. eJob-Room) 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate, aktuell:
Anzahl der im AMS-eJob-Room angebotenen Stellen vom 27.03.2023.
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate 2019 bzw. 2018
aus: 3s Unternehmensberatung GmbH; Online-Stelleninserateanalyse
Arbeitskräfte-Nachfrage AMS eJob-Room-Inserate, aktuell:
Anzahl der im AMS-eJob-Room angebotenen Stellen vom 27.03.2023.
© AMS Österreich Juli 2020