TRENDS IN DER BERUFSOBERGRUPPE
Soziales, Gesundheit, Schönheitspflege
Kinderpädagogik und -betreuung
Arbeitsmarkttrends
Sehr gute Arbeitsmarktchancen, etwas mehr Elementarpädagogen
Die Betreuungsquote der unter Dreijährigen hat sich in den letzten Jahren fast verdoppelt. Demnach ist auch die Zahl an MitarbeiterInnen in Kindertagesheimen und Krippen gestiegen. In fast allen Betreuungsformen ist der Anteil an männlichem Personal gestiegen.In Österreich gab es 2018/19 insgesamt 9.342 institutionelle Kinderbetreuungseinrichtungen (ohne Saisontagesheime). Das sind 4.565 Kindergärten, 2.185 Kinderkrippen und Kleinkindbetreuungseinrichtungen, 1.005 Horte sowie 1.587 altersgemischte Betreuungseinrichtungen. Bei 55,6% der Kindertagesheime sind Bund, Länder oder Gemeinden für die Erhaltung zuständig.
Bei den unter Dreijährigen hat sich die Betreuungsquote im Zeitraum 2008 bis 2018 (aktuellste Kindertagesheimstatistik) im institutionellen Sektor (ohne Tageseltern, Spielgruppen, etc.) fast verdoppelt. Bei den Drei- bis Fünfjährigen stieg die institutionelle Betreuungsquote um rund 6,2% an. Bei den Betreuungsquoten im Tageselternsektor waren die Veränderungen jedoch gering. Die stärkste Zunahme (im selben Zeitraum) gab es bei den Krippen (+2.148 Gruppen). Die Zahl der Kindergartengruppen stieg um 1.224 und jene der altersgemischten Gruppen um 1.236. Geringe Änderungen gab es bei den Hortgruppen (+140). Die Zahl der Tageseltern ist um 976 gesunken.
Diese Entwicklung zog einen gestiegenen Personalbedarf mit sich, der alle genannten Arten von Kinderbetreuungseinrichtungen betrifft. Qualifizierte ElementarpädagogInnen haben derzeit eine große Auswahl an Stellen. Allerdings haben es BerufseinsteigerInnen, so eine Expertin, angesichts der steigenden Anforderungen schwer, sich länger in einer Stelle zu halten. Trotzdem werde aufgrund des hohen Bedarfes bei Bewerbungsgesprächen häufig nicht nach Kompetenzen gefragt.
Im Schuljahr 2018/2019 ist die Zahl der MitarbeiterInnen in Kindertagesheimen und in den Krippen gestiegen. So wurden in den Tagesheimen zuletzt 60.293 und in den Krippen 11.941 Personen verzeichnet. Demgegenüber ist der Personalstand in den Kindergärten und Horten gesunken (34.914 Personen in den Kindergärten und 5.731 in den Horten). Kindertagesheime bieten im Unterschied zu Kindergärten zusätzlich auch Nachmittagsbetreuung für Volkschulkinder an.
Der Anteil der männlichen Beschäftigten ist bei den Kindertagesheimen auf 1,9%, bei den Kindergärten auf 2,0% und bei den Horten immerhin auf 8,5% gestiegen. Lediglich bei den Krippen ist der Anteil an Männern mit 1,6% gleichgeblieben. Der trotz teilweiser Steigerung sehr geringe Anteil an männlichen Beschäftigten ist u.a. auf die frühe Entscheidungsfindung für den Beruf im Alter von 14 Jahren zurückzuführen.
In der frühkindlichen Betreuung sind, wenn es keinen Krippenplatz gibt, besonders Tageseltern sehr stark gefragt. Vielerorts kann der Bedarf nicht gedeckt werden, es bestehen also sehr gute Beschäftigungsaussichten in diesem Bereich.
Immer mehr Unternehmen erkennen die Vorteile von Betriebskindergärten bzw. - krippen für die Steigerung ihrer Produktivität, denn diese führen in der Regel zu geringerer Fluktuation. Das trägt ebenfalls zur Erhöhung des Bedarfs an KinderbetreuerInnen bei. Weiterhin gesucht werden SozialpädagogInnen für die Kinder- und Jugendbetreuung, besonders für Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Eine hohe Fluktuationsrate, Teilzeitstellen, unregelmäßige Arbeitszeiten und SpringerInnendienste sind weit verbreitete Phänomene. Dies sowie die hohe psychische und physische Beanspruchung, geringe Entlohnung und schlechte Karriereperspektiven führen dazu, dass nur rund ein Drittel der ausgebildeten ElementarpädagogInnen tatsächlich den Beruf ausübt.
[Kurztext]

Beschäftigte prognostiziert
für das Jahr 2023.
für das Jahr 2023.
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Beschäftigte derzeit:
Anteil der Beschäftigten innerhalb der Berufsobergruppe
hoch


mittel


niedrig


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Kompetenztrends
Gefragt: Reflexionsbereitschaft, Elternarbeit, frühkindliche Förderung
Auch wenn eine Ausbildung in Elementarpädagogik in der Regel für eine Arbeitsstelle ausreichend erscheint, ist hohe Weiterbildungsbereitschaft notwendig, vor allem für den frühkindlichen Bereich. Beziehungsfähigkeit sowie interkulturelle Kompetenzen und ein professioneller Umgang mit den Eltern sind unabdingbar.Der Kindergarten wird heute mehr als Bildungseinrichtung wahrgenommen. Daher sind die entsprechenden pädagogischen Kompetenzen für BetreuerInnen notwendig. Von den Fachkräften wird Beziehungsfähigkeit, Selbstbewusstsein und Autonomie sowie Einfühlungsvermögen und Reflexionsbereitschaft erwartet. Reflektiert wird sowohl das eigene Wissen als auch die praktischen Erfahrungen im Arbeitsalltag und innerhalb der Supervision. Zusatzqualifikationen in psychosozialer Betreuung und in geschlechtssensibler Pädagogik sind von Vorteil, z.B. aufgrund der Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten. In diesem Zusammenhang wird auf Sensibilität und ausgeprägte Beobachtungsgabe Wert gelegt.
Zunehmend wird gefordert, die kindliche Entwicklung zu dokumentieren und mit den Eltern zu reflektieren. Dafür ist Grundwissen über emotionale, kognitive und motorische Bedürfnisse und Entwicklungen des Kindes notwendig.
In der Arbeit mit Kindern sind zudem Engagement, Durchsetzungsvermögen und Stressresistenz wichtige Anforderungen. Das Arbeitsfeld ist meist von Teamarbeit geprägt. Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen (Jugendwohlfahrt oder Schule) sind die Regel. Hohen Stellenwert nimmt auch die Kommunikation und Kooperation mit den Eltern („Elternarbeit“) ein, für die zunehmend auch elektronische Kommunikationskanäle (E-Mail, Smartphone) genutzt werden. Stetig mehr werden die administrativen Aufgaben bei gleichbleibender Arbeitszeit.
In Folge der steigenden Betreuungsquote bei Kindern bis zwei Jahre wird auch vermehrt eine Zusatzausbildung in Frühpädagogik bzw. in frühkindlicher Sprachförderung benötigt bzw. erwünscht. Hohe Weiterbildungsbereitschaft ist generell unabdingbar. Von Personen, die Leitungsfunktionen besetzen, wird neben betriebswirtschaftlichen Kenntnissen und Führungskompetenzen vor allem auch kostenbewusster Ressourceneinsatz verlangt. Auch Personalführungskenntnisse sind in einem sensiblen Bereich wie der Kinderbetreuung zentral.
Interkulturelle Kompetenzen und Fremdsprachenkenntnisse (Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Türkisch, Arabisch oder Kurdisch) sind dort von Vorteil, wo Kinder verschiedenster ethnischer Herkunft gemeinsam betreut werden. Darüber hinaus sind Rechtskenntnisse notwendig, z.B. bzgl. des Bildungsrahmenplans.
BabysitterInnen und Tageseltern
Von BabysitterInnen wird verstärkt ein mindestens achtstündiger Zertifikatslehrgang in Kinderbetreuung verlangt. Tageseltern benötigen mindestens eine Kurzausbildung, welche etwa 300 Unterrichtseinheiten (inkl. Praxisstunden) umfasst. Darüber hinaus sind unternehmerische Fähigkeiten für die Arbeit als Tagesmutter oder -vater sehr hilfreich.
Der Bedarf an ElementarpädagogInnen ist gegenwärtig sehr hoch, sodass üblicherweise eine Ausbildung zur ElementarpädagogIn für eine adäquate Arbeitsstelle völlig ausreicht. Zusatzqualifikationen können v.a. bei Aufstiegsambitionen (z.B. zur Einrichtungsleitung) hilfreich sein. Ähnliches gilt für Tageseltern: die Nachfrage ist weiterhin höher als das Angebot, dennoch sind Zusatzqualifikationen z.B. im Bereich frühkindliche Pädagogik sehr wertvoll.
[Kurztext]
Fachliche berufliche Kompetenzen | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Überfachliche berufliche Kompetenzen | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Zertifikate und Ausbildungsabschlüsse | Prognose | Bedeutung am Arbeitsmarkt |
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Prognose für das Jahr 2023:
steigend


tendenziell steigend


gleichbleibend


tendenziell sinkend


sinkend


Aufgrund der Corona-Krise dzt. keine Einschätzung möglich:
keine Angabe

Bedeutung am Arbeitsmarkt:
hoch


mittel


niedrig


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